Reinigungsstreife wechselt vom Testmodus in den Alltagsbetrieb
Nach einjährigem Pilotbetrieb wird die „Reinigungsstreife“ bei der BVG jetzt vom Test- zum Regelfall. Der gemeinsame Einsatz von Sicherheits- und Reinigungskräften in Schwerpunktbahnhöfen hat sich in allen Jahreszeiten bewährt. Auch die jüngste Umfrage zeigt, dass die Fahrgäste den Einsatz der BVG für mehr Sauberkeit und ein gutes Sicherheitsgefühl honorieren und konkrete Verbesserungen wahrnehmen.
Neben der Verstetigung der Reinigungsstreife entwickelt die BVG weiter neue Ideen, damit sich alle Menschen in der U-Bahn wohl und sicher fühlen. Viele dieser Ideen werden künftig auf dem Bahnhof Kottbusser Tor erprobt. Die prominente Umsteigestation zwischen U8 und U1/U3 in Kreuzberg wird damit zum „Innovationsbahnhof“. Und – weil Sicherheit und ein gutes Gefühl immer auch bei jedem selbst anfangen – startet die BVG jetzt ergänzend eine Kampagne, in der die unterschiedlichen Sicherheitseinrichtungen in Bahnhöfen und Fahrzeugen einfach erklärt werden, damit alle U-Bahnfahrgäste auch in heiklen Situationen wissen, wie sie handeln können.
Kai Wegner, Regierender Bürgermeister von Berlin: „Die Reinigungsstreifen der Berliner Verkehrsbetriebe sind ein großer Erfolg, sie haben für mehr Sicherheit und Sauberkeit an den U-Bahnhöfen gesorgt. Es ist deshalb richtig und notwendig, dass die Maßnahmen fortgeführt werden. Von mehr Sauberkeit und Sicherheit profitieren jeden Tag tausende Berlinerinnen und Berliner. Wir wollen, dass sich die Menschen in U-Bahnen und Bussen, im gesamten ÖPNV sicher fühlen und gut an ihr Ziel kommen.“
Ute Bonde, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt: „Im Probebetrieb hat sich die Idee der Reinigungsstreife bewährt. Gut, dass das Projekt jetzt in den Alltagsbetrieb wechselt. Ich danke der BVG und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre engagierte und innovative Arbeit, auch unter schwierigen Bedingungen.“
Die dritte und letzte Testphase für das Projekt „Reinigungsstreife“ lief von Dezember 2024 bis Ende März 2025. Neben der U8, die bereits in den vorherigen Phasen im Fokus stand, wurde der verstärkte und gemeinsame Einsatz von Sicherheits- und Reinigungskräften auf weitere Schwerpunkte auf den Linien U5, U7 und U9 ausgeweitet. Parallel lief in den Wintermonaten erstmals eine gemeinsame Kleiderspendenaktion der Berliner Johanniter, der Berliner Stadtmission und der BVG, bei der Spenden direkt in U-Bahnhöfen abgegeben werden konnten. Die Aktion war so erfolgreich, dass sie nun ebenfalls fortgesetzt wird. Spendensammelaktion geht weiter | BVG
Auch in der letzten Pilotphase wurden wieder Fahrgäste und BVG-Mitarbeitende befragt. Das Ergebnis war eindeutig. Über die Hälfte der Befragten, die regelmäßig die BVG nutzen, kennen das Projekt. Die Reinigungsstreife wird bei nahezu allen Befragten (egal ob Viel-Fahrer*in oder nicht) positiv bewertet. 92 Prozent der Befragten befürworten die Fortführung der Maßnahmen. Große Zustimmung gibt es auch unter den BVG-Mitarbeitenden, die täglich in der U-Bahn tätig sind.
Nach der positiven Resonanz wird das Prinzip des „doppelten Einsatzes“ nun in den Alltag von Sicherheits- und Reinigungskräften übernommen. Neben den bereits einbezogenen Bahnhöfen werden die Teams auch auf weiteren Linien und Schwerpunktbahnhöfen tätig. Einsätze werden künftig auf den jahreszeitlichen Bedarf angepasst. Mit mehr Präsenz und verbesserter Sauberkeit steigt auch das Sicherheitsgefühl. Und natürlich werden auch die geknüpften Bündnisse weiter intensiviert. Dazu zählt unter anderem die Schulung von BVG-Sicherheitskräften bei der Berliner Stadtmission.
„Wir haben versprochen, dass wir mit vollem Einsatz an der Stabilität unserer Leistung arbeiten“, sagt BVG-Vorstandsvorsitzender Henrik Falk. „Dazu gehört es auch, dass wir den Fahrgästen ein Umfeld bieten, in dem sie gern unsere Verkehrsmittel nutzen. Die Reinigungsstreife ist ein großer Schritt auf diesem Weg, und wir haben noch viele neue Ideen, die wir am Bahnhof Kottbusser Tor jetzt testen.“
„Vor allem auch die positive Wirkung des Projekts auf unsere Kolleg*innen ist für uns Antrieb, das Konzept jetzt dauerhaft umzusetzen“, sagt BVG-Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe. „Die Mitarbeitenden der U-Bahn, der Sicherheit, die Kolleg*innen im Service und von der Infrastruktur- und Bauabteilung sind viele Stunden täglich im System unterwegs. Es ist essenziell für uns, dass sie sich bei ihrer Arbeit für Berlin wohl und sicher fühlen können.“
Die Station Kottbusser Tor in Kreuzberg wird ab sofort als Innovationsbahnhof zum Testfeld neuer Maßnahmen. Beleuchtung und Videotechnik wurden bereits modernisiert. Ein modulares Sicherheitszentrum soll im Bahnhof entstehen, als Basis für die Mitarbeitenden, die 24/7 im Einsatz sind. Es soll zugleich auch als Anlaufstation für Fahrgäste und Passant*innen dienen. Ebenfalls getestet wird die Beschallung mit entspannter Musik mit lokalem (also Kreuzberger) Bezug. Weitere Testmaßnahmen sind z.B. zusätzlich verstärkte Reinigungsaktivitäten im Bereich der Aufzugsschächte und der Müllentsorgung und eine verbesserte Fahrgastinformation. Schon vorbereitet wird der angekündigte Test eines sogenannten „stillen Fahrgastkanals“, über den Fahrgäste per WhatsApp Missstände unmittelbar an die Leitstelle melden können. Start ist in der zweiten Jahreshälfte.
Das umfangreiche Maßnahmenpaket zur Sauberkeit und Sicherheit wird ab sofort unterstützt mit einer großen Informationskampagne, die sich direkt an die Fahrgäste richtet. In verschiedenen Motiven werden die diversen Sicherheitseinrichtungen in Bahnhöfen und Fahrzeugen erklärt. Den Anfang macht die BVG mit den Notruf- und Informationssäulen in den Bahnhöfen. Auch der Gebrauch – und der Mut dies auch zu tun – von Notgriffen, Notsignalschaltern und weiteren Möglichkeiten, um im Fall der Fälle zu helfen, werden thematisiert. Ziel der Kampagne: Wenn es nötig ist, sollen alle Fahrgäste wissen, was sie tun können, um zu helfen. Das schafft Handlungsfähigkeit und damit ein besseres Sicherheitsgefühl.