Die Geschichte der BVG
Aus Gestern wird Morgen
Die BVG ist aus Berlin nicht wegzudenken und das schon seit fast 100 Jahren. In dieser Zeit hat sich viel verändert, doch ein paar Dinge sind gleichgeblieben. Wie alles begann und wie die BVG zu Deutschlands größtem Nahverkehrsunternehmen wurde – eine kurze Chronik.
1929-1945: Nach der Gründung folgten die dunkelsten Stunden der BVG
1920 wurde Berlin mit seinen Vorstädten und umliegenden Gemeinden vereinigt und bildete von da an Groß-Berlin. Zu diesem Zeitpunkt gab es zwar noch keine BVG, aber es gab verschiedene, voneinander unabhängige Unternehmen, welche die Bevölkerung Berlins von A nach B zu bringen. Dazu zählten zum Beispiel die Allgemeine Berliner Omnibus-Actien-Gesellschaft (ABOAG) und Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin (Hochbahngesellschaft). Die verschiedenen Unternehmen führten keine einheitlichen Fahrpläne oder Fahrkartenpreise - wer umstieg, musste einen neuen Fahrschein kaufen. Unter anderem aus diesen Gründen machte es sich Ernst Reuter, der 1926 das Dezernat für Verkehr und Versorgungsbetriebe im Magistrat übernahm, zur Aufgabe, die Betriebe zu vereinheitlichen und verstaatlichen. Am 10. Dezember 1928 wurde die Berliner Verkehrs-Aktiengesellschaft (BVG) mit einem Kapital von 400 Millionen Reichsmark gegründet und am 1. Januar 1929 nahm die Gesellschaft den Betrieb auf. Nur vier Jahre nach Gründung folgten mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland auch die dunkelsten Stunden in der Geschichte der BVG. Der Vorstand und leitende Angestellten wurden entlassen und die Belegschaft arisiert. Am 1. Januar 1938 wurde das Unternehmen unter der Bezeichnung Berliner Verkehrs-Betriebe (BVG) ein Eigenbetrieb der Stadt Berlin. Im Zweiten Weltkrieg hielten Frauen und Zwangsarbeiter den Betrieb aufrecht und große Teile der Verkehrsinfrastruktur wurden zerstört. Mit der Befreiung Berlins und Deutschlands endete der nationalsozialistische Terror auch bei der BVG.
1946-1989: Ein geteiltes Berlin, eine geteilte BVG.
Mit der Teilung Berlins teilten sich auch die Berliner Verkehrsbetriebe: Am 1. August 1949 bildete sich eine eigene BVG-Verwaltung im Osten, ab 1. Januar 1969 fungierte sie unter der Bezeichnung VEB Kombinat Berliner Verkehrsbetriebe (BVB). Im Westen blieb die BVG. So war die BVG zwar entzweit, aber dennoch hatten beide Unternehmen zunächst die gleichen Ziele: Aufräumen, Wiederaufbau und ein umfangreicher Ausbau der Angebote. Während sich die BVG auf die U-Bahn konzentrierte und die Linien U6 bis U9 massiv ausbaute, wurde der Straßenbahnverkehr in West-Berlin bis 1967 eingestellt (1984-1994 betrieb die BVG im Westen auch die Berliner S-Bahn). Die BVB legte den Fokus beim Ausbau auf Bus und Straßenbahn – mit Ausnahme der U5, die ab den späten 1980er Jahren die Neubausiedlungen im Berliner Osten mit dem Alexanderplatz verband. Die Zeit war geprägt von Wachstum, aber auch Krisen, wie Lieferengpässe und finanzielle Probleme.
1990-2004: Es kommt zusammen, was zusammengehört.
Bereits wenige Tage nach dem Fall der Berliner Mauer hielten die ersten U-Bahnen wieder in den während der Teilung geschlossenen U-Bahnhöfen und die ersten Busse fuhren über die Grenzen zwischen Ost- und West-Berlin. Und dann die langersehnte Wiedervereinigung: BVB und BVG wurden zum 1. Januar 1992 unter dem Namen Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wiedervereint. 1994 wurde die BVG außerdem in eine Anstalt des öffentlichen Rechts umgewandelt. Doch der Mauerfall brachte auch neue Herausforderungen mit sich: Praktisch von heute auf morgen mussten Verbindungen und Strecken wieder hergestellt werden, die seit knapp 30 Jahren stillstanden. Doch auch diese Hürde meisterte die BVG.
2004-heute: Neue Liegenschaften, neue Netze, neue Fahrzeuge.
Auch nach der Jahrtausendwende hat sich in der BVG viel getan. Seit 2004 gibt es beispielsweise das sogenannte Metronetz. Auf diesen Linien verkehren die MetroTram und MetroBusse seit 2005 24 Stunden am Tag und bringen feierwütige Berliner*innen vom Berghain ins Büro.
Apropos Büro, der Hauptsitz der BVG fand 2008 sein neues Zuhause im Trias-Gebäude in der Nähe der Jannowitzbrücke. Die bisherigen Standorte an der Potsdamer Straße und Rosa-Luxemburg-Straße wurden aufgegeben. Auch in der Marke BVG hat sich im letzten Jahrzehnt viel getan: 2015 startete die Image-Kampagne „Weil wir dich lieben“, deren Erfolg seither weit über die Grenzen Berlins hinaus geht. Zudem wurde 2019 ein Fahrgastrekord von 1.126 Milliarden Fahrgästen verzeichnet.
Spannend?
Die ganze Geschichte wartet im BVG-Archiv.